Musical "Helle Nächte"

Lieber Stefan,
Martin und Du habt das Musical „Helle Nächte“ entworfen - dies war aber nicht Euer erstes gemeinsames Projekt. Wann und wie begann Eure Zusammenarbeit und wie verläuft sie typischerweise?

Unsere Zusammenarbeit begann bereits Anfang der 90-er Jahre in Pforzheim. Wir haben dort das BOB'SHE'BOB-Musiktheater gegründet und erfolgreich drei Musicals produziert, darunter auch unser erstes gemeinsames Stück - „Alice“ nach Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“. Typischerweise setzen wir uns zusammen, diskutieren viel, entwerfen und verwerfen und einigen uns schließlich auf ein Konzept. Dann schreibt Martin Dialoge und Songtexte und ich komponiere anschließend. Dabei stehen wir in regelmäßigem Austausch.

„Helle Nächte“ ist ein romantisches Musical nach Dostojewski, das nach seiner Uraufführung in Pforzheim viel Begeisterung ausgelöst hat. Woher nahmt Ihr die Inspiration? Wie lange dauerte es, bis die Musicalvorlage stand?

Die Idee ist auch schon 15 Jahre alt gewesen. Inspiriert hat uns die fantastische Novelle von Dostojewski und die unglaubliche Atmosphäre der Hellen Nächte in Petersburg. Nach einer längeren Konzeptionsphase ging es dann schnell: Im Sommer 2005 haben wir den größten Teil des Stückes in zwei Monaten geschrieben.

Was für ein Gefühl ist es eigentlich, sein eigenes Musical bei der Premiere auf der Bühne uraufgeführt zu sehen? Genießt man dann diese Stunden oder ist man durch die Gedanken an den organisatorischen Ablauf abgelenkt?
Da ich das Orchester geleitet habe, und Martin die Abendspielleitung hatte, war das Genießen schwierig. Es ist uns aber bewusst gewesen, was für ein besonderer Moment das war.

Und insbesondere im anschließenden Applaus und der rauschenden Premierenfeier haben wir es uns gut gehen lassen.

Als Darsteller konntet Ihr Peggy Pollow und Jörn Linnenbröker aus „Mamma Mia!“ gewinnen. Wie seid Ihr auf sie aufmerksam geworden? Inwiefern sind sie die optimale Besetzung für die Rollen?
Peggy hat unsere Ausschreibung auf StagePool gelesen, sich beworben und uns mit Talent und Charme überzeugt. Jörn hatte sich nicht beworben, sondern wurde von Peggy vorgeschlagen. Und war dann die Idealbesetzung.

Beide sind sehr ernsthafte Künstler, die hervorragende schauspielerische Fähigkeiten und tänzerische und sängerische Begabung mit Enthusiasmus und Disziplin verbinden. Die Arbeit mit den beiden war ein reines Vergnügen.

Welche Erfahrungen habt Ihr soweit mit StagePool gemacht? Würdet Ihr StagePool auch für weitere Ausschreibungen nutzen?
Wir haben gute Erfahrungen mit StagePool gemacht – zahlreiche fähige Bewerber haben sich auf unsere Ausschreibung gemeldet. Die Auswahl fiel dann doch schwer – bis Peggy kam...

Gerne greifen wir bei zukünftigen Projekten wieder auf die Unterstützung von StagePool zurück.

Könnt Ihr uns vielleicht verraten, ob Ihr schon an einem neuen Projekt arbeitet?

Wir haben gerade sehr erfolgreich das Jugendrockmusical „Brandnacht“ in Bockenem vor 1000 Zuschauern uraufgeführt. Jetzt müssen wir dieses Stück überarbeiten und auf den Stückemarkt bringen – und dann schauen wir mal, was uns als nächstes einfällt...

Lieber Stefan und lieber Martin, herzlichen Dank für Eure Zeit und viel Erfolg für Eure Aufführungen!

Mehr Informationen zu dem Musical „Helle Nächte“ unter www.hellenaechte.de.

Aufführungen: 21. und 22. August 2010, 20 Uhr im Konzertsaal der Musikschule in Hildesheim.

Über Stefan Wurz auf www.stefanwurz.de.
Über Martin Doll auf www.martindoll.de.